Sonntag, 20. Februar 2011

roteraupe / songlines

"Eigentlich ist bei The Wichita alles ziemlich klein. Das musizierende Personal ist recht überschaubar, besteht es doch in erster Linie aus Jürgen Plank, der The Wichita seit mehr als zehn Jahren hegt und pflegt und sich auf „Songlines“ nur punktuell von Heike Mangold und Laura Rafetseder (auf „Chattanooga“) gesanglich ein wenig unterstützen lässt. Auch musikalisch gesehen sind die 13 Stücke auf dem ersten Wichita-Album eher reduziert und konzentrieren sich vor allem auf akustische Gitarre, die bei Bedarf von Mundharmonika, Steel-Guitar und ein wenig Elektronik ergänzt wird. Allerdings gibt es kein „eigentlich“ ohne ein „aber dennoch“ und so strahlen die liebenswerten Country-Songs von The Wichita auf der anderen Seite eben doch ein Gefühl von schier unendlicher Weite aus.
„Songlines“ nimmt einen aus dem Wohnzimmer-Studio mit nach draußen in die weite Welt, führt einen von Alaska über Coney Island und New Orleans bis hinunter nach Mexiko und erzählt unterwegs von gebrochenen Herzen, gescheiterten Existenzen und dem Leben auf der Straße. Der Geist von Johnny Cash ist da nicht weit, Willie Nelson auch nicht, und irgendwo an der nächsten Ecke warten Chris Cacavas und Calexico. Irgendwann hat man als Hörer dann vergessen, dass diese Platte voller kleiner Songs und großer Illusionen aber gar nicht in Amerika, sondern mitten in Österreich entstanden ist."
(Christoph, www.roteraupe.de)